Die Zukunft Ihrer ERP-Lösung wird auch beeinflusst durch die nahtlose Verknüpfung von Entwicklung und Betrieb: DevOps. Was bedeutet dieser Ansatz für die Effizienz, Sicherheit und Flexibilität Ihrer tosca-Umgebung? In einem exklusiven Interview erklärt Markus Brändli – verantwortlich für den Bereich IT-Services und den Cloud-Betrieb von tosca – wie DevOps nicht nur die Softwarebereitstellung beschleunigt, sondern auch die IT-Sicherheit verbessert. Und dass Container keine Grossraumbehälter sind.

Lesen Sie das Interview und bereiten Sie sich auf die Zukunft vor!

Dynasoft: Markus, der Begriff DevOps ist in aller Munde. Wie würdest Du DevOps in einem Satz für unsere Leser aus dem Management erklären?

Markus Brändli: DevOps integriert die Disziplinen Entwicklung (Development) und Betrieb (Operations) in einen gemeinsamen, ganzheitlichen Prozess.

Dynasoft: Und für Fachleute?

Markus Brändli: Für Fachleute würde ich es so beschreiben: Neue Programmversionen werden über automatisierte Prozesse in die Testumgebungen der Kunden veröffentlicht. Dort können sie abgenommen und für den produktiven Betrieb freigegeben werden – was ebenfalls durch automatisierte Prozesse erfolgt. Der Kunde liefert seine Erfahrungen und Anforderungen zurück in die Entwicklung, und der Prozess beginnt von vorn. Man kann DevOps als einen Kreislauf aus Entwicklung und Betrieb verstehen, daher das Kunstwort «DevOps.»

Dynasoft: Inwiefern verändert sich die Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb durch die DevOps-Philosophie?

Markus Brändli: Die Zusammenarbeit wird grundlegend verändert. DevOps muss als Unternehmenskultur verstanden werden. Wir stellen viele bisherige Prozesse auf den Kopf, um sie «DevOps-kompatibel» zu machen. Die bisherigen Rollenverteilungen von Projektleitern, Entwicklern, Datenbank-Administratoren und Systemtechnikern ändern sich erheblich, da alle enger zusammenarbeiten müssen.

Dynasoft: Wie beeinflusst DevOps die Geschwindigkeit und Agilität, mit der neue Funktionen oder individuelle Anpassungen in tosca integriert werden können? Gibt es bereits Praxisbeispiele, die Du teilen kannst?

Markus Brändli: Bei DevOps arbeiten wir mit vielen Automatismen. Aufgaben, die früher bei der Softwarebereitstellung manuell ausgeführt wurden, werden nun automatisiert. Ein Beispiel: Früher war bei einem tosca-Release-Update oft auch ein Update der Java-Version und des Reverse Proxies erforderlich. Jetzt liefern wir tosca.web im Container aus, der alle für den Betrieb nötigen Sub-Komponenten enthält. Diese Container werden bei uns erstellt und können direkt an den Kunden ausgeliefert werden.

Dynasoft: Sicherheit ist ein großes Thema für unsere Kunden. Welche Rolle spielt DevOps bei der Verbesserung der IT-Sicherheit, insbesondere in ERP-Systemen wie tosca?

Markus Brändli: Eine sehr große Rolle. Bei unseren Kunden sind viele verschiedene Versionen des tosca-Stacks im Einsatz, und tosca besteht aus zahlreichen, aufeinander abgestimmten Komponenten. Durch die Containerisierung von tosca haben wir die Versionen-Vielfalt besser im Griff und können schneller auf neue Sicherheitsbedrohungen reagieren.

Dynasoft: Welche Auswirkungen hat DevOps auf den Betrieb von tosca im täglichen Geschäft unserer Kunden? Kannst Du skizzieren, wie sich dies auf die Betriebsabläufe, insbesondere für IT-Teams, auswirkt?

Markus Brändli: Wie bereits erwähnt, rücken die einzelnen Disziplinen enger zusammen – das betrifft auch die IT-Teams unserer Kunden. Der DevOps-Prozess endet nicht bei dynasoft; der Kunde und dessen IT-Partner sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses. Zum Beispiel betreiben wir die Containerisierung unter Linux, was für einige Kunden und IT-Partner Neuland ist. Keine Sorge: dynasoft hat sein Linux-Know-how stark ausgebaut und kann Kunden auch in dieser Hinsicht kompetent unterstützen.

Dynasoft: Wenn Du in die Zukunft blickst: Welche Weiterentwicklungen und Trends siehst Du im DevOps-Bereich, die speziell für ERP-Lösungen wie tosca von Bedeutung sein werden? Wie sollten sich unsere Kunden darauf vorbereiten?

Markus Brändli: Die Containerisierung von Software nimmt allgemein stark Fahrt auf – und tosca bildet hier keine Ausnahme. Der Betrieb solcher Umgebungen unterscheidet sich deutlich von den herkömmlichen Windows-Server-Architekturen, die heute noch weit verbreitet sind. Ein weiterer Vorteil der Containerisierung ist ihre gute Eignung für den Einsatz in Cloud-Umgebungen. Entscheidungsträger sollten sich daher verstärkt mit Themen wie Linux, Docker und Kubernetes auseinandersetzen. Diese Technologien werden unsere künftigen Serverlandschaften entscheidend prägen.

Nach oben scrollen